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Bevor Sie sich bei uns melden!

Wir alle freuen uns sehr, wenn Sie einem unserer Schützlinge für immer ein liebevolles Zuhause geben möchten.

Wir gehen davon aus, dass Sie Ihre Entscheidung, ein neues Familienmitglied aufnehmen zu wollen, nicht spontan, sondern nach eingehender Überlegung getroffen und im Vorfeld alle “Für und Wider” abgewogen haben.

Auch sollten alle Familienmitglieder hinter dieser Entscheidung stehen! Sollten Sie jedoch auch nur den leisesten Zweifel haben, ob Sie Ihren Hund bis ans Ende seiner Tage an Ihrer Seite behalten wollen, rufen Sie uns bitte nicht an!

Wir sprechen hier nicht von Schicksalsschlägen, die das Leben oft drastisch verändern, sondern von Alltagssituationen, die immer wieder eintreten können.

Eine Wohnung kann gekündigt werden, ein Partner andere Wege gehen…. das sind keine Gründe, sich das “neue Leben” ohne seinen besten und treuesten Freund einrichten zu wollen. Wenn man sich nur Mühe bei der Suche gibt, findet man Wohnungen, in denen Hunde erlaubt sind und auch liebevolle Hundesitter lassen sich organisieren.

HUND AUS DEM TIERSCHUTZ

Ganz wichtig aber ist es, dass Sie darauf vorbereitet sind, dass hier ein Tierschutzhund kommt. Tierschutzhunde sind oft nicht sehr gepflegt, weil sie aus schlimmen Verhältnissen kommen, weil sie zusammen mit vielen Hunden untergebracht waren, denn die Not ist dort, wo sie herkommen, groß. Und wer aus Mitleid viele Hunde beherbergt, hat selten Zeit und auch nicht das Geld, sich um all das so zu kümmern, wie wir es hier von unseren Hunden gewohnt sind. Wir können nicht garantieren, dass Ihr neues Familienmitglied gesund ist. Es ist nicht möglich, jeden Hund einer “internistischen Untersuchung” zu unterziehen. Die Hunde werden vor ihrer Ausreise weder geröntgt, noch werden Ultraschallaufnahmen gemacht, auch die Zähne werden sicher für keine Fernsehwerbung geeignet sein… die Zähne können in mangelhaften Zustand sein und die Krallen zu lang.

Vielleicht leidet er auch noch unter den Folgen eines Unfalls oder einer Misshandlung. Es ist möglich, dass unsere Schützlinge von einem Auto erfasst oder heftig geschlagen wurden, bevor sie “zu uns kamen” und möglicher Weise alte und schlecht verheilte Frakturen haben. All das können wir nicht ausschließen. Sie sollten deshalb nur einen Tierschutzhund adoptieren, wenn sie ihn dennoch lieben und ihm auch die nötige Versorgung ermöglichen können, selbst dann, wenn er mit Verletzungen oder Krankheiten kommt, die vorher nicht bekannt waren. Ganz sicher wird Ihnen niemand etwas bösartig und vorsätzlich verschweigen wollen, dennoch kann es sein, dass bei den vielen zu versorgenden Hunden eine Wunde nicht aufgefallen, eine Krankheit nicht erkannt, ein alter Bruch oder vorhandene Arthrose nicht festgestellt wurde.

ANGSTHUND

Auch sollten Sie sich fragen, ob Sie über die notwendige Geduld verfügen, auch einem “Angsthund” genügend Zeit zu lassen, bei Ihnen anzukommen. Nur, wenn Sie sicher sind, all das mit Ihrem Hundekind durchzustehen, sollten Sie weiterlesen…

Viele unserer Hunde haben schreckliche Dinge erlebt und müssen erst lernen, Vertrauen zu fassen und zu realisieren, dass es Menschen gibt, die es gut mit ihnen meinen. Das geschieht nicht innerhalb von zwei, drei Tagen. Das Zauberwort heißt “Geduld”.  Auch ein ängstlicher Hund wird seinen Weg zu Ihnen finden, er braucht nur etwas länger.

Wir haben Hunde vermittelt, die Wochen oder Monate brauchten, ihre Ängste abzubauen. Fragen Sie sich bitte vorher, was Sie machen, wenn Ihr neues Familienmitglied auch nach ein oder zwei Wochen den Platz hinter der Couch nur für die Notdurft verläßt… manche Hunde bleiben immer ängstlich.

Die Seele Ihres Hundes kann schwere “Verletzungen” aufweisen, selbst dann, wenn er als Welpe zu Ihnen kommt. Viele Welpen müssen Schlimmes mit ansehen. Ihre Mütter werden überfahren, ihre Geschwister getötet, manchmal auch von anderen Hunden. Sie werden mit Steinen beworfen, mit Knüppeln geschlagen, verjagt und verfolgt, ihre ersten Wochen (und nachfolgenden Jahre) sind nicht behütet. Sie kennen keine liebevollen Worte, keine Spielsachen, keine Geborgenheit. Sie kennen nur die Angst, zu sterben… 

HUND UND KATZE

Und wenn Sie eine Katze oder andere Haustiere haben, sollten Sie damit rechnen, dass weder Hund, noch Katze vor Begeisterung in die Pfoten klatschen, wenn sie dem Anderen zum ersten Mal begegnen.

Auch hier ist Gelassenheit und Geduld gefragt.

WIND UND WETTER

Auch bei Minustemperaturen, im Regen und bei feuchtem Nebelwetter fallen die Hunderunden an. Es ist nicht immer die reine Freude, mit Kinderwagen und Hund bei Wind und Wetter täglich um die zwei Stunden spazieren zu gehen. Wenn Ihr Kind erst einmal in der Lage ist, seine Wünsche zu äußern, wird es Sie sicher nicht mehr Tag für Tag auf die allmählich langweilig werdenden Hunderunden begleiten wollen. Was machen Sie dann? Ein Kleinkind kann und darf man nicht alleine zuhause lassen.

KRANKHEITEN UND TIERARZTKOSTEN

Finanziell sind wir nicht in der Lage für alle Notfellchen auch hier weitere Kosten zu tragen. Bitte, entscheiden Sie sich deshalb nur für einen Tierschutzhund, wenn sie mit allen Eventualitäten leben und auch unvorhergesehene Tierarztkosten aufbringen können. Ein Tierschutzhund hat in der Regel vorher kein gutes Leben geführt, meist waren schon die Muttertiere ausgezehrt und ein Leben auf der Straße bleibt selten ohne Folgen.

Manche Krankheiten haben lange Inkubationszeiten und ein jährliches, anfangs halbjährliches Blutbild ist wichtig. Hunde aus dem Ausland haben ein größeres Risiko von den sogenannten Mittelmeererkrankungen betroffen zu sein. Informieren Sie sich hier über Leishmaniose, Ehrlichiose & Co.

Vor der Ankunft Ihres neuen Familienmitglieds sollten Sie bereits wissen, zu welchem Tierarzt sie später einmal mit Ihrem Hundekind gehen wollen. Oftmals erhält man gute Empfehlungen von anderen Hundehaltern.

ANDERE FAMILIENMITGLIEDER

Besonders am Herzen liegt uns auch Ihr Partner, Ihre Partnerin.
Kommt ein neues Familienmitglied ins Haus, sollten alle im Haushalt lebenden Personen damit einverstanden sein. Es macht keinen Sinn, darauf zu hoffen, dass “der Andere” sich schon mit der Situation anfreunden oder abfinden wird. Der Leidtragende ist immer der Hund. Ein Tier gegen den Willen des Partners “durchzusetzen”, bedeutet, ein Risiko zu Lasten des Tieres einzugehen. Egal, welche Gründe Ihr Partner gegen den Einzug eines Vierbeiners anführt, ob es die Hundehaare im Flur oder die Pfotenabdrücke auf den hellen Fliesen sind, Sie werden sie /  ihn nicht wirklich davon überzeugen können, dass Ihr “psychisches Wohl” von größerer Bedeutung ist.

Unser Verein macht keine Unterschiede, ob ein Tier jung oder alt, klein oder (sehr) groß, krank oder gesund ist. Uns liegen alle Tiere am Herzen und wir finden, dass auch, oder gerade schwache und kranke, verletzte und misshandelte Tiere ganz besonders unsere Fürsorge benötigen und wünschen uns daher, auch für diese Tiere ein liebevolles  Zuhause zu finden.

Wir könnten es nicht mit unserem Verständnis von Tierschutz vereinbaren, wenn wir gerade diesen Notfellchen, die mehr als alles andere Hilfe brauchen, keine gewähren würden.

Ganz wichtig ist es, dass Ihr Hund überall gerne gesehen wird, auch wenn er aus dem Ausland kommt.

Immer noch entschlossen und guter Dinge? Dann melden Sie sich bei uns!

Sicher sind Sie dann genau der richtige Mensch für unseren Hund,
bereit mit ihm durch “dick und dünn” zu gehen und ihn nie im Stich zu lassen.